Aus den Favelas schwappen frische Farben durch die berühmt-berüchtigte Millionenstadt, die von einer starken sozialräumlichen Fragmentierung und enormen sozio-ökonomischen Polarisierung gekenn- zeichnet ist. In den letzten Jahren entstanden in den Marginalvierteln der Stadt jedoch eine Vielzahl von kulturellen Ausdrucksformen, mit deren Hilfe sich die BewohnerInnen gegen die Stigmatisierung und Ausgrenzung auflehnen und zu neuem Selbstbewusstsein gelangen konnten. Im Fokus der Vortragsreihe stehen die Interventionen der grafiteiros in den Favelas von Rio und ihr Beitrag zum „Aufstehen der Kultur von unten“.
- Inwiefern handelt es sich bei den Graffiti und Pixações um politisch-kulturellen Widerstand in der sozialräumlich fragmentierten Stadt?
- Welchen Beitrag zur Politisierung und informellen Bildung kann die Verknüpfung von Graffiti und Sozialarbeit bieten?
- Und mit welchen Formen politischer und kommerzieller Vereinnahmung sehen sich die Grafiteiros konfrontiert?
- Welche Parallelen lassen sich im Umgang mit Graffiti in Deutschland und Brasilien finden und wie können die in Rio de Janeiro erprobten Konzepte hiesige kulturell-politische Arbeit inspirieren?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen berichtet Matze Jung in einem multimedialen Vortrag von seinem anderthalbjährigen Aufenthalt als Sozialgeograph und Sprüher in Rio de Janeiro.
Mehr Informationen zum Thema hier in der ILA.